Schiedsrichter sorgt für Punktabzug, Trainer sieht „bestes Spiel aller Zeiten“
Thomas Behrendt, 15.11.2025
Dass es ein gutes Spiel werden würde, war Sebastian Feller schon in der Teambesprechung klar. „Da war richtig Feuer in de Augen bei den Jungs“, beschreibt der als Motivator bekannte Trainer von Eintracht Erfurt die Stimmung vor dem Topspiel der Fußball-Kreisoberliga gegen Kerspleben.
Es wurde nicht nur ein gutes, sondern aus seiner Sicht „das beste Spiel, da ich je coachen durfte“. Mit „Gier, Mentalität, Wille“ sei seine Elf das deutlich bessere Team gewesen als die mit höherklassig erfahrenen Spielern gespickten Kersplebener. So gewann die Eintracht, die vor ein paar Wochen noch dreimal in Folge verloren hatte, nun zum dritten Mal in Serie, stürzte den Spitzenreiter und machte das außergewöhnlich enge Titelrennen noch enger. Einen Punkt hinter den nun wieder vorn liegenden Ingerslebenern (23 Punkte/4:0 in Stotternheim) liegen die Eintracht, Kerspleben und Witterda gleichauf. Wobei Feller daran erinnert, dass „eigentlich Buttstädt ganz vorn stehen müsste“.
Schiedsrichter stellt „exorbitante Forderungen“
Doch den Buttstädtern, die nach dem überraschend deutlichen 3:0 beim vorher punktgleichen VfB Grün-Weiß Erfurt als Fünfter mit 20 Zählern folgen, wurden wegen nur eines vorhandenen Schiedsrichters in ihrer Spielgemeinschaft mit Großbrembach drei Punkte abgezogen. Kurios: Einen zweiten hatten sie eigentlich ausgebildet, „doch der hat exorbitante Forderungen bezüglich Material gestellt, die anderthalb A4-Seiten füllen und die wir abgelehnt haben“, erklärt Buttstädts Trainer Thomas Steiner.
Dass sein Team trotz der drei verlorenen Punkte ein heißer Titelkandidat ist, hat einen guten Grund: Es trifft deutlich besser das Tor als in den Jahren zuvor. Schon 28-mal hat sie SG Empor in elf Spielen eingenetzt – in der durchwachsenen letzten Saison (Platz zehn) waren es 39 Tore in 26 Spielen. „Wir hatten die letzten zwei Jahre fast nie einen Torwart zum Training, konnten also fast gar nicht spielnah trainieren. Das ist diese Saison anders und das merkt man“, nennt Steiner einen Grund für den offensiven Aufschwung.
Rockel wird nun beim Toreschießen kräftig unterstützt
Der andere neben der bekannten Standardstärke: Frische junge Kräfte, die das Toreschießen auf mehreren Schultern verteilen. Zwar ist Routinier Julian Rockel (33 Jahre/sieben Tore) diesbezüglich noch immer unverzichtbar, aber auch Paul Pfundheller (22/acht) und Youngster Paul Pfaffendorf (19/fünf) unterstützen ihn stark. Steiner: „Die Mannschaft will um Platz eins mitspielen, auch wenn wir aufgrund des fehlenden Unterbaus sicher keine Aufstiegsperspektive haben.“
Quelle:© TA-Archiv | Sebastian Dühring / Text: Jakob Maschke 11.11.2025, 17:46 Uhr