Steigerung nach schwachen Beginn

Hans-Jürgen Schmidt, 10.08.2008

Die lange Ausfallliste - gleich sieben Spieler standen Trainer Rene Gerlach wegen Verletzung und Urlaub nicht zur Verfügung - ließ die Erwartungshaltung der Buttstädter auf ein Weiterkommen im Landespokal auf ein Minimum sinken. Und als die Spielgemeinschaft schon nach elf Minuten Hoffnungslos mit 0:3 zurück lag, machte sich Unmut unter den wenigen Zuschauern im weiten Rund des Buttstädter Sportzentrums breit. Die Gerlach-Truppe aber kämpfte, kam bis auf 2:3 heran, und hätte bei  etwas mehr Glück den Favoriten fast noch eine Verlängerung aufgezwungen.

Schon nach fünf Spielminuten ging der Thüringenligist durch einen Sonntagsschuss mit 1:0 in Führung. Nicht angegriffen jagte der neunzehnjährige Philipp Hörhold die Kugel aus großer Entfernung unhaltbar ins rechte obere Toreck. Buttstädt war in der Anfangsphase der Partie gedanklich überhaupt nicht auf den Platz. Die Abwehr wirkte löchrig wie ein Schweizer Käse, was die Schlotheimer genüsslich ausnutzten. Petr Tuma in der 9. und Sascha Reuter in der 11. Minute ließen die Heimmannschaft mit ihren Treffern mehr als schlecht aussehen. Danach hatte der Landesklassist noch Glück, dass die Seilerstädter leichtfertig noch zwei klare Tormöglichkeiten vergaben. Mit zunehmender Spielzeit fingen sich dann aber der Rest der Gerlach-Schützlinge. Es folgten sehenswerte Angriffe in Richtung Hellmund-Tor. Nur, es fehlte der letzte Biss beim Torabschluss. In der 35. Minute war es aber dann soweit. Jens Keil zirkelte einen Freistoss genau auf den Kopf von Jens Schöbel und der köpfte das runde Leder unhaltbar ins linke obere Toreck zum 1:3. Jetzt merkten die Schlotheimer, dass das Spiel doch kein Selbstläufer wird und es entwickelte sich - weil die Spielgemeinschaft nie aufgab -  in der Folgezeit ein echter Pokalfight. 

Die Spannung nahm dann in der 2.Halbzeit zu, als  Martin Peter in der 55.Minute der  Anschlusstreffer zum 2:3 gelang. Der Angriff wurde über die linke Seite vorgetragen. Maik Franz spielte den Ball in den Lauf von Martin Peter, der dann unaufhaltsam in Richtung Schlotheimer Tor davon zog und Schlussmann Jochen Hellmund mit einem Flachschuss ins linke Eck überwand. Danach hatten die Gäste Glück, das nach einem langen Ball von Chris Schäler in den gegnerischen Strafraum und einer unübersichtlichen Situation vor dem Hellmund-Kasten Sören Keil das Streitobjekt nicht über die Torlinie bugsieren konnte. Jetzt war von Schlotheim nicht mehr viel zu sehen. Die Platzherren drängten auf den Ausgleich und hatten Pech, das Sören Keil mit seinem Freistoss in der 75. Minute nur die Querlatte traf. In der Schlussphase wogte das Spiel dann hin und her. Buttstädt drückte, konnte aber die ganz großen Möglichkeiten nicht mehr herausspielen. Schlotheim konterte und hatte durch Norbert Lenz sowie Karl Grohs noch zwei klare Chancen, um den endgültigen Schlusspunkt aus Sicht es Thüringenligisten zu setzen (78./81.). Zum Schluss blieb es aber beim knappen Erfolg der Gäste und der Erkenntnis, das bei Bestbesetzung für die Gastgeber mehr drin gewesen wäre. 

Trainerstimmen

Rene Gerlach/Buttstädt:
"In Anbetracht, das wir in der Anfangsphase überhaupt nicht stattgefunden haben, muss ich unserer Mannschaft - welche es in dieser Besetzung nicht leicht hatte - ein großes Kompliment machen. Wie sie sich gesteigert hat und noch auf 2:3 heran gekommen ist, ist aller Ehren wert."

Harald Fritz/Schlotheim:
"Unser Start hätte nicht besser nicht sein können. Drei Tore in elf Minuten, das war Klasse. Danach haben wir das Spiel zu schnell abgehackt. Und nachdem Buttstädt auf 2:3 heran kam, hätte die Partie noch kippen können."

Aufstellung SG Buttstädt/Großbrembach:
Straßburg-Franz,Wolf(GK),S.Keil,Stalmaczak,Peter(GK),Zinke (79.Matzat),Spangenberg,Chr.Schäler,Schöbel,J.Keil(86.Schmidtke)

Aufstellung SSV 07 Schlotheim:
Hellmund-Buchtele,Beyreiß,Offenhammer,Fernschild,Tuma,Haase(46.Grohs),Daniel,Reuter(GK),Hörhold,Schmidt(GK/42.Lenz/GK)