1.Männer : Spielbericht (2008/2009)

Weg mit der Roten Laterne (Bericht von Sömmerda)

Der dritte 4:0-Erfolg der Hinrunde war für die Sömmerdaer in mehrerer Hinsicht ein besonderer: So gelang nicht nur das erste Tor in dieser Klasse in Buttstädt - das zweite durch Frank Spangenberg war gleichzeitig das 500. des FSV in Thüringens zweithöchster Liga -, sondern im zwölften Aufeinandertreffen auch der erste Auswärtserfolg beim Derbypartner überhaupt.

BUTTSTÄDT. Die Freude im Lager der Sömmerdaer war natürlich riesengroß, auch wenn der Rückstand zum 13. Platz weiter stolze zwölf Punkte beträgt. Doch sie ließen im Stadion am Loh nicht nur enttäuschte Buttstädter zurück, sondern vorerst auch die Rote Laterne, die man seit dem 5. Spieltag hinter sich her schleppte. Letzter ist nun Weimar II, das gegen Altenburg zwar ein achtungsvolles 2:2 erreichte, doch noch mit dem Spiel gegen Gebesee in Rückstand ist.

Von der ersten Minute an wirkte der bis dato Tabellenletzte frischer und zielstrebiger als die SG-Elf, die zuletzt mit dem 2:0 gegen Dachwig-Döllstädt auf sich aufmerksam machte. So setzte der FSV mit Maik Gräfes Freistoß (4.), der zur ersten von insgesamt sechs Sömmerdaer Ecken abgefälschten Eingabe von Pascal Czuppon (9.) sowie Felix Seeles Kopfball (10.) auch die ersten Achtungszeichen. Auf der anderen Seite blieb Paul Schuhtes 25-m-Freistoß knapp über das FSV-Gehäuse die lange einzig nennenswerte Aktion der Gerlach-Truppe, in der das Fehlen von Maik Franz und Adrian Feuerstacke schwerer ins Gewicht fiel, als anzunehmen war.

Noch schwerer sollte sich an diesem Tag aber die kurzfristig dienstlich bedingte Absage von Torwart Karsten Straßburg auswirken, leistete sich Ersatzmann Enrico Anton, der bisher schon einige Male mit recht ordentlichen Leistungen auf sich aufmerksam gemachte hatte, in der 31. Minute einen ersten dicken Patzer. Nach einem notgedrungen langen Schlag von Frank Reiche von der Mittellinie in Richtung Strafraum unterlief Anton den Ball. Von seinen Fingerspitzen zwar noch leicht berührt, trudelte das Leder zum 0:1 ins Tor. Dieser Stachel saß, woran auch Martin Peters gefährlicher Freistoßknaller aus 30 Metern nichts ändern konnte (39.). Sömmerda störte den Spielaufbau des Gastgebers weiter mit Erfolg. So auch in der 40. Minute, als die Buttstädter den Ball im Vorwärtsgang verloren und Felix Seele diesen maßgerecht auf Frank Spangenberg passte. Der ließ Anton bei seinem Jubiläumstreffer keine Abwehrchance (0:2/40.). Kurz vor der Pause hatte der bereits verwarnte Paul Schuhte dann Glück, dass sein Frustfoul gegen Martin Fritsche nur mit Freistoß geahndet wurde. Ansonsten verlief dieses Derby aber fair.

Nach dem Wechsel rettete Anton mit viel Mühe gegen Seele zur Ecke und hatte nach dieser Glück, dass Spangenberg das Leder am langen Pfosten an seinem Tor vorbei köpfte. Buttstädt war nun zwar bemüht, den Anschluss zu erzielen, agierte aber im Aufbauspiel viel zu kopflos und ungenau. Trotzdem gab es Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, so durch Martin Peter (54.) und Fabian Richter (56.). Wesentlich gefährlicher waren jedoch die Konter der Gäste, die in der 59. Minute einen solchen durch Marco Wendelin zum vorentscheidenden 0:3 abschlossen. In der Folgezeit ließ der FSV nichts anbrennen, auch wenn er zweimal das Glück des Tüchtigen bemühen musste. So lenkte Druch einen weiten Schuhte-Freistoß gerade so an die Querlatte (62.) und landete ein abgefälschter Peter-Schuss auf dieser (84.).

Den Schlusspunkt setzte jedoch die FSV-Elf. Nachdem Enrico Anton einen eher harmlosen Schuss von Kay Walter nicht festgehalten hatte, staubte Felix Seele zum 4:0 ab (90.) Uwe GERICKE Aufstellungen - B/G: Anton, Granold, Schwarze (46. Richter), Schuhte (GK), Wolf (GK), Große, Thiel, Zinke, Peter, Müller (82. Grobe), J. Keil (46. Spangenberg); FSV: Druch, Wilcken, F. Reiche, M. Reiche, Schulze (GK/75. Walter), Gräfe, Fritsche, Czuppon (60. Löffler), Seele, Spangenberg (GK/86. Knoche), Wendelin

Trainerstimmen
René GERLACH: "Ich bin maßlos enttäuscht. Die Mannschaft war ein Komplettausfall. Die Spieler haben einfach nicht das gemacht, was ich ihnen mit auf den Weg gegeben habe. Der Sieg der Sömmerdaer war so ein vollkommen verdienter."

Volker WÄLDCHEN: "Unsere Elf hat aufbauend auf eine sichere Abwehr das von mir vorgegebene Konzept auf den Punkt genau auf den Rasen gebracht und sich den Sieg auch in dieser Höhe verdient.".